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Gravuren in schwarzem Granit, 180 x 120 x 2cm
August 2011: 490 Fürbitten, Einreichung für den Kardinal König Kunstpreis, St. Virgil / Salzburg

Erfahrung von Zeit ist eines der wichtigsten Themen im Werk des Künstlers Arnold Reinthaler. Er arbeitet mit jenem Material, das in der Kunstgeschichte bisher für den Anspruch auf Ewigkeit einer künstlerischen Gestaltung gestanden ist: Stein. Beim hier vorgelegten künstlerischen Konzept meißelt er gleichsam eine Heiligenlitanei an Fürbitten in eine schwarze Granittafel. So wie in früheren Jahrhunderten und manchmal auch jetzt noch aktiv Heilige angerufen werden als Vermittler zwischen Gott und den Menschen, zwischen den übergeordneten lenkenden Kräften und den Zielen und Wünschen des Einzelnen, so bittet der Künstler um Unterstützung – wohl in Hinblick auf den Kardinal-König- Kunstpreis. Da es bei diesem Preis um eine spezielle Verbindung von Kunst und Kirche geht, ruft Arnold Reinthaler nicht nur ihm bekannte und in besonderer Weise verbundene Heiligenfiguren der katholischen Tradition an, sondern in gleicher Weise erfolgreiche Künstlerpersönlichkeiten, vor allem Bildhauer der europäischen Kunstgeschichte. Alle sollen sie ihm bei seinen künstlerischen Zielen helfen. Wie immer im Œuvre des Künstlers verbindet sich äußerste Präzision der Gestaltung und des Konzepts mit ironischer Tiefe und einem nicht nur leisen Lächeln.
Peter Assmann, K wie Kunst, Kardinal-König-Kunstpreis, Müry Salzmann Verlag, Salzburg – Wien 2011


engraving, black granite, 180cm x 120cm x 2cm
status August 2011: 490 intercessions, submission to the Cardinal König Art Award, St. Virgil / Salzburg

The experience of time is one of the most important themes in the work of Arnold Reinthaler. He uses a material that in art history has hitherto stood for an artistic composition’s claim to eternality, namely stone. In this particular artistic concept, he carves a veritable Litany of Saints’ intercessory prayers into a black granite slab. As in previous centuries (and sometimes even today), where Saints were actively invoked as mediators between God and mankind, as authorities who could intervene between superordinate powers and the goals and desires of the individual, the artist appeals for support – perhaps also in reference to the Cardinal König Art Award. Since this prize concerns a special connection between art and the Church, Arnold Reinhaler invokes not only saintly figures known to him and closely associated with Roman Catholic tradition, but also, and in the same way, successful artists, especially sculptors of European art history. They are all called upon to assist him in his artistic aspirations. As in the rest of his oeuvre, the artist combines utmost precision in the execution of his concept with ironic depth and a more-than-faint smile.
Peter Assmann, K wie Kunst, Cardinal-König-Art Award, Müry Salzmann Verlag, Salzburg – Vienna 2011

 

 

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